Brigitte Hieronimus Maulhelden "Es ist doch immer das gleiche mit den Kerlen", schimpft meine Schwester am Telefon, "erst baggern sie wie blöde, und kaum haben sie ihr Testosteron verschossen, können sie kein Handy mehr bedienen!" Muriel ist sauer. Stinksauer sogar. Hat sie doch gerade einen ansehnlichen Mann kennen gelernt, dem sie erlaubte, sie zu beglücken. Naiv wie sie nun mal ist, dachte sie, dies würde er ab jetzt regelmäßig tun. Pustekuchen. Nach der ersten Beglückung plagten ihn noch keine Bedenken, nach der zweiten ließ er sich zu einem Quickie hinreißen, doch schon nach der dritten, schob er alle möglichen Gründe vor, warum es nicht mehr so ginge, wie sie gerne wolle. Meine kleine Schwester durchschaut noch nicht das Spiel um Macht und Dominanz. Sie weiß nicht, dass die Phantasien der Männer maßloser sind, als das, was ihr Schwanz überhaupt leisten kann. Die meisten haben schlichtweg Angst vor allzeit bereiten Frauen. "Beruhige dich, meine Liebe. Was ist denn passiert!", hole ich sie von der Palme herunter. Bereitwillig erzählt sie mir, dass Jack sie jeden Tag mindestens drei mal am Tag angerufen habe, um sie auf Touren zu bringen. Das ging ungefähr eine Woche so, bis sie sich auf dem Parkplatz am Flughafen trafen und gleich im Auto übereinander herfielen. "Und, wo ist das Problem?", frage ich, wohl wissend, was gleich kommen wird. "Elisa, ich bin scharf wie eine Rasierklinge", kreischt sie in den Hörer. Ich muss lachen. Genau das habe ich mir gedacht. Muriel hat lange keinen Mann mehr gehabt. Und nun hat sie sich endlich getraut, einen an sich ran zu lassen, und der riecht natürlich den Braten und lässt sie genüsslich schmoren. "Ach, Schätzchen, such dir einen neuen", versuche ich sie zu trösten. "Ich will aber keinen neuen, ich will Jack!", schreit sie mich an. Ich bin versucht, ihr zu sagen, dass sie sich verhält wie ein Küken, das frisch aus der Schale geschlüpft ist. Jack ist ein Frosch und kein Hahn! Sie läuft einem Falschem hinterher. Aber was würde es nützen? "Dann such dir einen dazu, wenn du nicht leiden willst!", raunze ich sie an. "Du meinst, ich soll mir einen zweiten Liebhaber gönnen?" "Genau, meine Süße!" Sie scheint zu kapieren, denn sie kichert albern ins Telefon. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass der Tag kommt, wo jede Frau sich genau damit auseinander setzen muss. Die meisten Kerle schwächeln schon ab vierzig. Und ab fünfzig brauchst du mit fast gar nichts mehr zu rechnen. Gut, es gibt Ausnahmen, aber die können wir an einer Hand abzählen. Wir kennen das doch auch, da gehen wir hungrig einkaufen und karren Lebensmittel für drei Feste ins Haus, obwohl wir nur eine einzige Gartenparty planen, wie meine erfahrene Freundin Gudrun zu sagen pflegt. Was sollen wir also tun? Vertrocknen wie eine Primel? Hungern und darben? Natürlich könnten wir uns ablenken. Mit Sport aller Art. Mit ehrenamtlichen Tätigkeiten. Wir könnten in die Politik und in die Entwicklungshilfe gehen, könnten Malkurse in der Toskana, und kreatives Kochen bei einem Fünf Sterne Koch lernen. Nicht zu vergessen, die Wellnessangebote für Frauen, die sonst von niemandem mehr angefasst werden. Dumm ist, dass frau irgendwie nicht glücklicher dadurch aussieht, sondern auseinander geht wie ein Napfkuchen, oder wie ein Hungerhaken daher stakst. Manchen hilft Astrologie und Tarot. Anderen ein Pferd, auf dem sie ihren Ritt veranstalten. Alle haben sie eines gemeinsam. Sie werden noch einmal, und zwar unerbittlich, mit ihrer ureigensten Sexualität konfrontiert, die sie jetzt entweder annehmen, oder zum Teufel jagen. "Und wo soll ich den bitte her nehmen!", fragt Muriel mit rauer Stimme und holt mich aus meinen Gedanken. Oh, Schwester, dich hat es aber wirklich ganz schön erwischt, antworte ich und weiß auf die Schnelle auch keinen Rat. Meine Freundin hat einmal einen flotten jungen Mann im Stau neben sich gehabt, und ihre Handynummer auf den Arm gemalt. Nachdem sie sich drei mal begeistert getroffen und beim vierten mal herrlich gepoppt hatten, plagte ihn fünf Minuten nach seinem Schuss das schlechte Gewissen, weil er ja eigentlich kurz vor der Hochzeit stand. und eigentlich vor hatte, treu zu bleiben. Sie schickte ihn daraufhin liebevoll nach Hause, nicht ohne ihn darauf hinzuweisen, dass er sich mit seiner dunklen Seite der Sexualität so oder so auseinander setzen müsse. Nach einer Woche simste sie drei Männern gleichzeitig, dass sie Lust auf rattenscharfen Sex hätte, und erhielt umgehend zwei Zusagen. Den ersten traf sie am Samstag, den zweiten am Sonntag. Satt geworden ist sie trotzdem nicht, weil sie sich danach mindestens eine Woche nicht mehr melden. Distanz scheint bei den meisten Lovern üblich, um keine Liebesgefühle aufkommen zu lassen. Alte Bilder werden wie bei enttäuschten Frauen hervorgeholt und eifrig poliert. Erwartungen wollen nicht mehr erfüllt werden, weil männliche Libido keinen weiteren Druck verträgt. Sie bringen es leider nicht, diese überempfindlichen Männer, die nur zu Anfang ihr Maul aufreißen, um mit ihren prallen Schwänzen und Phantasien zu prahlen, meinte meine Freundin weiter. Liegen sie unter uns, lassen sie sich zwar lustvoll beherrschen, haben danach aber kein Pulver mehr, das sie noch verschießen könnten. Sie sind leer gepumpt, die Quelle ist versiegt und wird, wenn überhaupt, erst nach Tagen wieder aufgefüllt sein, resümierte sie und lächelte milde. Trotzdem liebt sie jeden einzelnen ihrer Männer, sie kann sie so lassen wie sie sind, hat ihre Erwartungen herunter geschraubt, und gönnt sich nun mehr als einen Liebhaber in der Woche. Bei ihr habe ich gerne Nachhilfe in Sachen Mann genommen. "Schatz, ich weiß es im Moment auch nicht, halte einfach die Augen offen!", beruhige ich Muriel. Nach eine halben Stunde legt meine Schwester auf und ich bin froh, dass ich dieses Affentheater nicht mehr mitmachen muss. Manuela liegt in der Badewanne und ruft nach mir. Ich hole eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank, stelle sie mit zwei Gläsern auf ein Tablett und schwebe ins Bad. Ihre jungfräulichen Titten ragen wie kleine Inseln aus dem Wasser. "Elisa, warum lässt du mich so lange warten?" "Weil es deine Lust steigert...." Maultaschen Ein Paket schwäbische TK Maultaschen Zwiebeln und magerer Schinkenspeck 4 Eier Butterschmalz Schnittlauch Saure Sahne Die Maultaschen antauen und halbieren Zwiebeln und Schinkenspeck in feine Würfel schneiden In Butterschmalz kross anbraten Halbierte Maultaschen dazu geben und bräunen Verquirlte Eier darüber geben und stocken lassen Saure Sahne mit Schnittlauch mischen und dazu reichen Weil Schwaben wie Liebhaber, mit ihren Reizen geizen gibt es auch nix zu trinken! |
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