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Marie Theres

Das „Humankapital“

Als „Humankapital“, für mich wahrlich ein Unwort, werden Kinder in politischen Diskussionen gern gesehen. Ja, ja die lieben Politiker bekämpfen nicht wirklich die Kinderarmut, sondern sie machen sich viel eher Sorgen über die Kinderlosigkeit! Wer soll denn auch die vielen Steuern bezahlen, wer unser Sozialsystem aufrechterhalten?
Armutsfalle Kinder heißt die Parole.
Wenn man bedenkt, dass in den kommenden 2 Jahren, dank des Arbeitslosengeld II, jedes zehnte Kind in Deutschland unter die Armutsgrenze fällt, und etwa nur 150 Euro pro Monat zum Leben zur Verfügung hat (und die meisten dieser Kinder - mehr als die Hälfte - in Haushalten von Allein Erziehenden aufwachsen), dann sehe ich schwarz für Deutschland und sein "Humankapital" Kinder!

3 Millionen Kinder leben in Deutschland in Armut.
Davon leben 1Millionen Kinder von der Sozialhilfe und diese Zahl wird in den kommenden zwei Jahren auf 1,5 Million ansteigen. Das ist die höchste Zahl in Deutschland seit dem 2. Weltkrieg. So wird in einer Stadt wie Bremen dann weit über 30 Prozent, also jedes dritte Kind von Sozialhilfe leben! In manchen Stadtteilen über die Hälfte.

Dabei bedeutet Armut nicht automatisch Sozialhilfeempfänger.
Ein Alleinverdiener, der 2500 Euro Brutto verdient (und das ist mehr als der Durchschnitt der Bevölkerung) und vier Kinder hat, sprich eine sechsköpfige Familie, kann angesichts der hohen Sozialausgaben und den hohen Lebenskosten, praktisch mit dem Geld nicht auskommen!

Kinderarmut zieht sich von der Geburt bis zum Kindergarten, über die Grundschule, kurz durchs ganze Leben.
Es ist ein Teufelskreis aus dem es kein Entkommen gibt. Gleichberechtigung ist in weite Ferne gerückt.
Gewalt, Kriminalität, Konsumismus werden gefördert, „innere Werte“, Liebe, Verständnis, Bildung, Betreuung, ja selbst gesunde Ernährung bleiben auf der Strecke.

Mir ist sehr wohl bewusst, dass es weltweit noch viel mehr Elend gibt. Dass täglich 40 000 Kinder an den Folgen des Hungers sterben.
Aber wir leben nun mal in Deutschland und die obigen Zahlen sind für einen „Wohlstandsstaat“ erschreckend und zu gleich eine Schande.
Können wir uns das wirklich leisten?
Wer bekommt denn nun die Kinder?
Die einen können sich Kinder nicht mehr leisten und die anderen, die studieren und sich ausbilden, auch nicht, denn sonst verlieren sie ihren Job.

„Ändere die Welt, sie braucht es.“, hat Bert Brecht gesagt.
Die Welt kann ich nicht verändern.
Doch.
Meine Welt kann ich verändern.
Und wenn ich nur ein einziges Kind, einen Bruchteil von einer Sekunde, seine Armut vergessen lassen kann, wenn ich ihm etwas gebe (und dies muss nicht nur Materiell sein, einmal Hausaufgaben gemeinsam machen, etwas vorlesen, tut es auch schon) was es sonst nicht erhalten kann, hab ich schon etwas zur „Verbesserung“ beigetragen.

Aus diesem Grund habe ich die Schirmherrschaft vom Projekt Hoffnung für Kinder übernommen.
Dies ist zwar nur ein „Tropfen auf den heißen Stein“, aber wenn wir uns zusammentun können wir es wenigstens „aufzischen“ hören, oder?

Zusammenhalten um zu verändern, ist mein Motto.

Und Eures?

Herzlich Grüße

von der Schirmherrin oder einfach von mir,
mit und ohne Schirm.

Marie Theres Kroetz Relin


Weiter Infos unter:

www.projekt-hoffnung-fuer-kinder.de