Marie-Theres Kroetz Relin Muttern und der Haarbürstenblues (erschienen in "Die Aktuelle" Heft 32 am 31.07.04) "Das ist der Hausfrauen-Revoluzzerblues" singt Muttern in der Badewanne voller Inbrunst. "Oh, yeah! Wir wollen Veränderung und keinen Schmus." Ihre Stimme vibriert "Wir wollen laut werden, damit ihr uns hört, lang genug haben wir keinen gestört. Wir schwingen nicht nur den Löffel im Topf, wir haben auch alle ganz viel im Kopf." Mit geschlossenen Augen lässt sie die Bilder ihrer Seele erklingen. "Hausfrauen werden gemeinsam aktiv, sie wollen weg vom Schürzchen-Mief. Wir wollen Rente, wir arbeiten auch, doch das ist bis jetzt nur Schall und Rauch!" Im Bluesrhythmus lebt Muttern auf und erhebt die Stimme: "Der Ruf soll euch in den Ohren dröhnen, wir werden euch nicht weiter verwöhnen! Aus den Köpfen steigt euch bald der Rauch und ’ne Versicherung wollen wir auch! Wir sind es satt unseren Beruf nur zu wispern, wollen nicht länger nur "Hausfrau" flüstern. Wir sind talentiert in vielen Bereichen, stellen für Kinder die "Lebensweichen". Hausfrau zu sein ist nicht immer toll, manch einer nimmt uns nicht für voll. Und trotzdem machen wir immer weiter, putzen, kochen und lächeln heiter. Huhu..." Muttern macht eine Pause. "Komisch, mein Micro fusselt!" Applaus im Bad. "Bravo Mama! Eigentlich benützt man das Ding ja zum Kämmen, aber Dein Haarbürsten-Blues war erste Sahne!" lacht Teenie und zwei weitere Nasenspitzen grinsen begeistert über den Wannenrand. "Habt ihr etwa zugehört?" fragt Muttern verlegen. "Jaaa!" "Hilfe, ich bin ein Star, holt mich hier raus!" jault sie und taucht unter. Oh yeah Muttern, Deutschland sucht die Superhausfrau! in Zusammenarbeit mit Gudrun Schilken |
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