Marie-Theres Kroetz Relin Muttern und der Gameboy (erschienen in "Die Aktuelle" Heft 18 am 24.04.04) "Schluss! Basta! Schalt das Ding aus!" sagt Muttern energisch zu ihrem Sohn. "Mama, ich hab eh nur noch ein Leben. Boah, schon wieder einen gekillt! Yeah!" antwortet der Sohn, ohne einmal vom Spiel aufzuschauen. "Hey, Du sollst Hausaufgaben machen! Hörst Du?" Der Sohn hört nicht. "Jetzt reichts! Ich nehm´ Dir die Batterien raus. Ende!" Muttern ist sauer und schnappt sich den Gameboy. "Boah, bist Du fies, Mama! Ich war im letzten Level und hätte beinahe gewonnen!" erklärt der Sohnemann fast weinend. Aber Mutterns strenger Zeigefinger weist ihm den Weg zur Pflicht. Wütend rauscht er ab. Tür zu. "Das ist ja ’ne richtige Sucht!" geht es Muttern durch den Kopf als sie skeptisch den Gameboy betrachtet. "Was die an diesem Ding so faszinierend finden? Hm." Sie wendet sich wieder gelangweilt ihrer Arbeit zu, aber nach einer Pause nimmt sie den Gamboy wieder in die Hand. Sie wirft einen Blick nach allen Seiten und schaltet das "Ding" an. Bing! "Upps, Musik ausschalten. Oh, Dr. Mario!" Muttern hantiert an den Knöpfen, auf dem Display bekämpft Dr. Mario sämtliche Viren mit Antibiotika. "Ha, wieder ein Virus kaputt. Scheint von der Schulmedizin gesponsert zu sein. Hihi, wenn ich im Leben die Viren auch so gut killen könnte! Shit! Jetzt hab ich verloren!" Mit Vergnügen stürzt sich Muttern in eine erneute Virenschlacht. "Ich bin mit den Hausaufgaben fertig. Kann ich jetzt bitte meinen Gameboy wieder haben?" fragt der erstaunte Sohn. "Ähm, ja!" stottert sie ertappt. "Na, macht’s Spaß?" grinst ihr Game-Boy. "Nö, gar nicht!" Echt nicht, Muttern? |
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