Marie Theres Kroetz Relin We make it mit Links (erschienen in der "Neuen Revue" am 31.03.05) Serien oder auch jeder gute TV-Film, werden natürlich immer- und am liebsten bei Spannung pur, Erdnussflips in der Schale, Gänsehaut im Hirn - durch eine Art Gehirnwäsche unterbrochen, der Werbepause. Und mit der Werbung springt uns das eigentliche Bild der Frau in den Medien ins Gesicht das, welches was man am Besten verkaufen kann. Sehen Sie mal genau hin: in der Werbung werden wir Frauen in zwei "Klassen" eingeteilt. Da hätten wir: a) Die feschen Miezen. Allesamt von der Vereinigung "tolle Karriere- Powerfrauen - we make it mit Links!" die uns irgendeinen Alkohol, Autos, Klamotten, ja selbst Binden anpreisen. b) Die gute Mutti. Und jetzt wird es zappenduster um das Frauenbild! Oje! Da spricht man immer von dem prägenden (und unterdrückten) Bild der Hausfrau in den 50er und 60er Jahren. Aber wie sind wir Hausfrauen heute in der Werbung repräsentiert? Haben Sie schon mal den Spot von der wild gewordenen Werbe-Hausfrau gesehen, die so begeistert über ihr Antiallergie-Spray für Möbel ist, dass sie wie von der Tarantel gestochen von Sofa zu Sofa hüpft um daran zu riechen? Im Anschluss daran stolpert Mutti durch das Maggi-Kochstudio, weil sie zum Kochen zu blöd ist. Putzen kann sie auch nicht, hat aber zum Glück männliche Putzhilfen à la Meister Proper. Und wenn sie Pech hat, rückt ihr auch noch das Lenorgewissen auf die Pelle! Es folgt die "Revolution der Feinwaschmittel oder der putzenden Hausmänner" und zwischendurch freut sich Mutti, dass die Milchschnitte so locker und leicht im Baby-Töpfchen schwimmt. Und um die Hausfrau noch mehr zu diskriminieren, gibt es als krönenden Abschluss zwei als Muttchen verkleidete Männer, die bei dem verzweifelten Versuch, den Haushaltstuch-Putz-Wettbewerb zu gewinnen, über Küchenkästchen, Ceranfelder, Spülbecken und Backöfen springen! Das darf doch nicht wahr sein? Leider doch. Die einfache Wahrheit ist: Millionen „Muttis“ führen mit Hirn, Herz und nicht selten Heldenmut ein(meist) erfolgreiches Familienunternehmen. Und im schönsten Fall ist die Rendite, die sie dafür bekommen, Liebe. Immerhin. Ein Anfang. |
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