Marie Theres Kroetz Relin Adams Rippe (erschienen in der "Neuen Revue" am 21.04.05) "Hallo, ich bin´s, Adams Rippe. Erinnerst du dich? In dem Bestseller die "Bibel", altes Testament, 1. Buch Moses, Kapitel 2, wird meine Story genau beschrieben: Gott brauchte 6 Tage um die Welt zu erschaffen und am siebten Tage ruhte er sich aus. Der Gute musste eben auch mal Pause machen (Sonn-Tag). Danach erschuf Gott den Menschen, besser gesagt IHN. Doch: "...es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei, ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei." Gesagt, getan. Und jetzt wird es spannend: Der Herr gibt es den "Seinen" im Schlaf, aber er nimmt es ihnen auch, und so nahm er dem pennenden Menschen, also Adam, eine Rippe raus und - voilà - hat mich daraus gebaut. Gut, was? Eigentlich meinte der Mensch, ich sollte Männin heißen, weil ich ja vom Manne genommen und Fleisch von seinem Fleisch bin. Aber nein, Gott nannte mich Weib, obwohl mir persönlich Männin ganz gut gefallen hätte. So, fertig, jetzt standen wir allerdings nackig rum, etwas verlegen. Aber praktisch wie ich nun mal bin, habe ich mich gleich an die Arbeit gemacht und ein passendes Outfit gesucht, ein Feigenblatt. Dadurch habe ich verpasst, wie denn nun Gottes Regeln im Paradies lauten, was frau darf und was nicht. Dumme Sache, denn da kam diese falsche Schlange an und erklärte mir, ich solle meinen Adam mit einem Apfel verführen! Ich Dummchen! Ich hätte ihn doch auch ganz anders verführen können! Jetzt war Gott stinkesauer und Adam, der Feigling, versteckte sich vorsichtshalber hinter einem Baum. Aber es half alles nichts: mein Alter und ich wurden von dem Herrn aus dem Paradies gekickt. Und mir wurden noch extra Strafen aufgebrummt: "Ich will dir viele Schmerzen verschaffen! Du sollst unter Schmerzen Kinder gebären, dein Wille soll deinem Mann unterworfen sein und er soll dein Herr sein." Alles nur wegen so eines saublöden Apfels, so ein Mist! Seitdem versuche ich also unter Schmerzen, meinem Adam das Paradies auf Erden zu ermöglichen und leiste feinste Knochenarbeit." Eva, die Ur- Hausfrau. |
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