Marie Theres Kroetz Relin Muttern, alles comic? "Sag mal, mein Sohn, kannst Du nicht wenigstens beim Essen deine Comics beiseite legen?" fragt Muttern leicht genervt. Keine Reaktion. Vielleicht sollte ich es mal so probieren? "Brr! Hoppla! Peng! Papperlapapp! Grrrr! Hör mir zu!" Sohnemann hebt den Blick, grinst Muttern an, schmatzt leise und vertieft sich wieder in die neuesten Nachrichten aus Entenhausen. "Es ist echt zum Verzweifeln mit Dir! Du wirst noch ganz blöde von diesen Comics! Schnief! Ich warte auf den Tag, wo Du mich statt Mama noch Daisy Duck nennst! Willst Du wirklich so enten... ähm, enden?" Sie nimmt einen erneuten Anlauf und versucht- hopp- beim Sohn mit anderen Erklärungen zu landen- aber- platsch!: "Übermäßiger Comic-Konsum birgt die Gefahr, dass sich jugendliche Leser an die simple Sprache gewöhnen und sie internalisieren! Autsch! Es werden in der Comicsprache durchweg kurze Sätze verwendet die den Lesefluss enorm beschleunigen! Bemerkenswert ist dabei die Vielzahl unvollständiger Sätze. Dabei handelt es sich überwiegend um Ellipsen, gefolgt von Sätzen, in denen das Subjekt oder das Prädikat fehlen sowie teilweise abgebrochenen Sätzen. Huhu!" Muttern haut auf den Tisch- rrumms!- "Hör- mir- zu!" Sohnemann schaut auf und sagt leise "Du, Mama Daisy, ich hab da mal eine Frage: Was heißt eigentlich Dezimallogarithmus?" Er deutet auf eine Sprechblase. "Hä?" Muttern stehen drei Fragezeichen auf die Stirn geschrieben. "Selbst in einem Comic können Wörter stehen, die auch Du nicht kennst, Mama! Ist übrigens ein mathematischer Begriff!" Grins, Muttern, sehr comic! |
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