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Marie-Theres Kroetz Relin Muttern und die 1000 Griffe (erschienen in „Die Aktuelle“ Heft 43 am 20.10.03) Muttern schreibt. Jawohl. Auch Hausfrauen schreiben manchmal. Dazu möchte sie aus einem Buch zitieren. Das Buch befindet sich auf ihrem Nachtkästchen im ersten Stock. Sie will das Buch holen. Voraussichtlicher Zeitaufwand : 0,45 Sekunden. Tatsächlich zurück gelegte Zeit : 1 Stunde 45 Minuten! Warum? Weil Muttern wieder einmal die verdammten 1000 Griffe dazwischen kamen: Muttern denkt also nach und macht sich auf den Weg. Im Gang stolpert sie als erstes über den hingeschmissenen Schulranzen. Wegräumen. Da sieht sie Schmutzwäsche im Kinderzimmer. Mit rauf nehmen, Waschmaschine ist doch auch im ersten Stock. Muttern hört ein Würgen. Oje, Hund hat gekotzt! Wischmopp holen. Mann, sind da viele Hundehaare am Boden! Erst mal rauskehren. Dann wischen. Gleich den ganzen Boden, geht eh in einem Aufwasch. Telefon. Nein, meine Tochter ist nicht da. Immer diese Verehrer! Tränen. Mutterherz erschrickt. Sohnemann hat Schürfwunde. Abmarsch durch den frisch gewischten Gang Richtung Bad. Sohn verarztet. Heile, heile Segen, alles wieder gut. Nebenbei offen gelassene Zahnpasta zuschrauben und Waschbecken reinigen. Gang erneut wischen, wegen Fußspuren. Wo ist meine Brille? Brille für den Göttergatten suchen. Gefunden. So nun endlich nach oben. Schmutzwäsche dabei nicht vergessen! Haha! Oben angekommen, fragt sich Muttern, was sie hier will. Ach ja, Wäsche aufhängen, weil Waschmaschine fertig! Wieder runter gehen. Mist, Buch vergessen. Und noch immer nix geschrieben. Aber 1000 Griffe getan. Na dann: auf ein Neues, Muttern! |
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