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Gudrun

Spaghetti machen schlank


Mittagessen. Der Stress geht los.
Das erste Kind fragt schon im Kindergarten: "Was gibt's zu Mittaaaaag?" Antwort: "Spaghetti mit Tomatensosse!" "Bäääääh, mag ich heute aber gar nicht."
Diese Reaktion gibt es jeden Tag auf jedes Essen. Ich freue mich auf das Zusammentreffen der Familie rund um den Küchentisch!
Zu Hause angekommen meckert das Kindergartenkind, daß das Essen noch nicht auf dem Tisch steht.
Es muß kurz angewärmt werden.
Schmollend verzieht das Kind sich vor den Fernseher.
Die Mutter hechtet durch die Küche. Ihr Kind soll nicht verhungern.
Die Nudeln werden aufgewärmt.
Das Essen ist fertig. "Essen kommen!"
Das Kind möchte jetzt nicht mehr essen, es möchte erst seine Fernsehsendung zu Ende anschauen.
Na ja,  macht nichts, Kind zwei erscheint eh gleich.
Heute hat die Mutter aufgrund von Gewichtsproblemen ihrerseits (sie als Hausschwein frißt leider immer die Reste - und davon gibt's ne Menge!) die Spaghetti knapp kalkuliert, aber sie denkt es reicht, da ihre Kinder allesamt wie die Vögelchen essen.
Glücklicherweise erscheint der Vater heute nicht zum Mittagessen, deshalb gibt es einfach nur Spaghetti mit Sosse.
Das erste Kind hat die Glotze ausgeschaltet und trottet zu Tisch.
Die Nudeln werden aufgewärmt.
Das zweite Kind erscheint genervt aus der Schule. Ein Hauch schlechter Stimmung weht ins Haus.
Die Mutter lüftet mit ihrem Lachen die Küche und verteilt das Essen auf den Tellern.
"Guten Appetit!"  Bevor die Mutter den ersten Bissen selbst in den Mund schieben kann, muß sie die Spaghetti für das kleinste Kind zerteilen und Parmesankäse reiben.
Das Telefon klingelt. Der Vater hat bis spät am Abend Termine und möchte doch gern noch schnell essen kommen.
Okay. In der Tiefkühltruhe findet sich schon noch was.
Die Mutter setzt sich wieder zu Tisch, schaut auf die Uhr - in zwanzig Minuten muß sie nun schnell noch Futter für den Vater ranschaffen.
Das zweite Kind stopft in Windeseile mürrisch die Spaghetti in den Mund. Fertig. Erster. Das Kindergartenkind muß Aa.
Die Mutter kramt in der Tiefkühltruhe und findet noch eingefrorenes Gulasch. Schnell Spätzle dazu und fertig.
Zwischen Popo abwischen und Gulaschauftauen schiebt sie sich ein paar inzwischen kalte Spaghetti in den Mund. Dann klingelt es.
Kind Nummer Drei erscheint auf der Bildfläche. Wider Erwarten ist es aufgrund ausreichender Noten in Mathematik gut gelaunt.
Es weht gute Laune ins Haus. Wie schön.
Die Nudeln werden aufgewärmt.
Großes Kind gesellt sich zu Kind Nummer Eins, das nach endlosem Toilettenbesuch mit ausgiebigem Händewaschen die kalten Nudeln beanstandet
und Kind Nummer Zwei, das erschöpft vom Essenherunterschlingen auf der Eckbank lümmelt.
Die Nudeln werden aufgewärmt.
Der Vater erscheint. Er hat nicht viel Zeit. Wie immer. Schnell serviert die Mutter ihm das Mittagessen.
Kalt und inzwischen irgendwie unappetitlich räkeln sich ihre Nudeln auf dem vor ihr stehenden Teller. Irgendwie ist sie trotzdem satt. Sie h a t es nämlich satt - sich diese Spaghetti erneut aufzuwärmen.
Sie freut sich! Heute ist ein prima Diättag!