Interview mit Marie Theres Kroetz Relin von Anna Hesse erschienen in Bild München am 26.11.04 Wie entstand die Idee zur Hausfrauenrevolution? Kroetz-Relin: „Ich lag mit meinem Mann im Bett und erzählte von meinem Hausfrauen Alltag. Obwohl ich total frustriert war, nahm ich‘s mit Humor. Wir stellten uns die Hausfrauenrevolution vor und lachten uns kaputt. Kurz darauf startete ich die Internet-Seite.“ Ihre Lesungen sind richtige Revoluzzer-Runden sogar richtige Schlachtrufe gab es. Kroetz-Relin: „Toll, oder? Unsere Veranstaltungen sind lebendig mit ganz viel Power. Alle meine Hausfrauen hängen sich irrsinnig in die Revolution rein.“ Und mit ihnen planen Sie einen groß angelegten Streik? Kroetz-Relin: „Ja! Im Moment haben wir rund 1000 feste Mitglieder. Für einen Streik brauche ich aber noch mehr. Wir hätten eine riesige Macht, könnten die Wirtschaft zum Zusammenbruch bringen. Dann werden sich die Politiker ganz schnell um die Rechte der Hausfrauen kümmern.“ Sie veranstalten ziemlich verrückte Aktionen Stichwort Jodel-Seminar. Kroetz-Relin: „Wer jodelt, streitet nicht, macht aber trotzdem den Mund auf und drückt sich aus. Es war ein riesiger Spaß für uns Hausfrauen! Ich habe im Jodeln übrigens schon Gold.“ Machen Sie all das nur, weil Sie als Schauspielerin keinen Erfolg mehr haben? Kroetz-Relin: „Es stimmt zwar, dass ich keine Rollen-Angebote mehr bekomme, aber das ist nicht der Grund. Ich will das Leben leben und es nicht nur spielen. Jetzt möchte ich Karriere als Hausfrau machen. Wenn ich im Film ein Klo putze, kriege ich dafür die Goldene Kamera. Tu ich’s zu Hause, interessiert es keine Sau.“ Wie hat die Revolution ihre Ehe verändert? Kroetz-Relin: „Wir erleben ein richtiges Revival unserer Ehe. Ich bin für meinen Mann interessanter geworden und er auch für mich. Franz hat erfolgreich auf Hausmann umgeschult. Wenn ich unterwegs bin, kümmert er sich um Haushalt und Kinder. Ich bin immer noch sehr verliebt.“ Auch Lisa Fitz hat einen Beitrag zu ihrem Buch geleistet. Sie war in den 70ern mit Ihrem Mann zusammen - und Sie sind trotzdem befreundet? Kroetz-Relin: „Ja. Als die beiden ein Paar waren, ging ich doch noch zur Grundschule. Ich kenne auch all die anderen Vor-Frauen von Franz und verstehe mich super mit ihnen. Probleme gibt es nicht, höchstens ein Gesprächsthema mehr.“ Wie geht es Ihrer Mutter Maria Schell? Kroetz-Relin: „Sie lebt in ihrer eigenen Welt, die sie mir als sehr schön beschrieben hat. Das beruhigt mich. Leider sehe ich sie nicht so oft, aber wir telefonieren jeden zweiten Tag.“ Mit freundlicher Genehmigung BILD Hier der Original-Auschnitt |
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