Ingrid Schmallenberg, Westfälische Rundschau "... mit unten Stillettos und oben ein Bügelbrett zum Festhalten." Auch als "Leihgatte“ der Allagenerin Gudrun Schilken fühlt sich Thomas Gottschalk dem Eheversprechen verpflichtet. "In guten, wie in schlechten Zeiten“ müssen sich Mann und Frau treu zur Seite stehen“, erklärte er seine "Nebenrolle“ bei der Autorenlesung von Leihgattin Gudrun in der Galeria EigenArt. Die erzählte, mit dem Bügelbrett bewaffnet ("Schürze hab ich leider vergessen“) Kurzgeschichten aus ihrem Alltag als Mutter von drei Söhnen. "If pigs could fly“, heißt das Buch der Hausfrauenrevolution, indem sie sich, gemeinsam mit vielen Leidensgenossinnen, den Frust von der Seele geschrieben hat. "Meine Frau gehört zu so einem undurchsichtigen Verein, der sich Hausfrauenrevolution nennt“, eröffnete der Talkmaster nach der Lesung die Diskussionsrunde. Er selbst stellt sich die Kämpferin am Küchenherd so vor, wie seine Leihgattin beim Auftritt vor ausschließlich geladenen Gästen: "... mit unten Stillettos und oben ein Bügelbrett zum Festhalten.“ Wenn alle so wären, wie der Thommy, mag so manche Hausfrau im Publikum gedacht haben, dann wäre die Revolution schon gewonnen. Der Sonnyboy mit dem Dreitagebart berichtete aus dem Familienalltag der Gottschalks, der sich nur unwesentlich von dem der Schilkens zu unterscheiden scheint. Im Kampf um die Anerkennung riet er den geplagten Familienarbeiterinnen zur gemeinsamen Aktion: "Die Hausfrauen sind doch nach den Autofahrern die größte Gruppe des Landes.“ Auch für die nur zäh in Gang kommende Diskussion schüttelte der Entertainer eine Erklärung aus dem Ärmel: "Frauen leiden stumm und Männer sind froh, wenn keiner was sagt.“ Gudrun Schilken konnte an diesem Abend nichts mehr schocken. Mit dem ZDF-Kamerateam und Gottschalk an ihrer Seite, war sie am Nachmittag nach Frankfurt gejettet. "Ich bin dort der Faszination eines Mannes erlegen“, berichtete sie ihrem Publikum freimütig. Marcel Reich-Ranicki, einer der bekanntesten deutschen Literaturkritiker hatte in einem Hotel zum literarischen Smalltalk auf sie gewartet. |
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