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Josephine Kroetz, 14 Jahre

Mamiiiiii. . .

Alles begann mit einem Computer, einem Mac, Apple. Doch ehrlich, einem simplen Computer. Mit diesem Ungeheuer kam somit auch das Internet ins Haus.
Alles war vorübergehend noch normal, oder wenigstens fast. Ich kam mir noch so vor wie eine normale Tochter von ganz oder wenigstens fast normalen Eltern!
Mama hat noch gekocht, abgespült, gebügelt, mit den Hunden „Gassi“ gegangen und hat nur hin und wieder, wie das bei Müttern so üblich ist, einen ätzenden Seufzer von sich gegeben: „Ach wenn ich doch nicht immer alles alleine machen müsste“, was auf gut Deutsch heißt: „Wenn ihr kleinen Arschlöcher mir jetzt nicht sofort helft, dann kracht‘s!“
Aber mit sowas kann man leben und man fällt auch nicht gleich tot um, wenn die liebe Mama, jedem den sie auf der Strasse trifft, von ihren Zukunftsplänen erzählt.
Obwohl auch das auf die Dauer und damit meine ich zwei bis drei Jahre, ziemlich auf die Nerven geht, aber, na gut.
Damals dachte ich noch, dass das das Schlimmste auf der Welt ist und ich habe mich dorthin gewünscht, wo der Pfeffer wächst.
Jetzt bin ich dort wo der Pfeffer wächst, im wahrsten Sinne des Wortes und es hat sich noch immer nichts geändert, aber um einiges verschlechtert!
Der Computer ist schuld! Erst kam diese dämliche Idee eine Homepage zu eröffnen. Dann wurde diese schreckliche und gerade absurde Idee auch noch in die Wirklichkeit umgesetzt, und dann kam der Hammer:
Der Computer wurde Lieblingskind Nummer Eins! Das heißt er war auch Gesprächsthema Nummer Eins.
Aber, jetzt mal ehrlich, nur weil man einen Computer hat, heißt das noch lange nicht, das man deswegen nicht seinen Pflichten nachgehen soll!
Die ersten Wochen hatte Mama ihre „Mitte-Zwanzig - Phase“. Deshalb hat sie gleich in der Früh, damit auch ja alle Nachbarn aus dem Bett fallen, mit einem widerlichen Gekreische angefangen, was eigentlich Singen sein sollte und dazu „Mega-coole-Sprünge“ gemacht. Wenn das am Tag nur zwanzig Minuten gewesen wären, hätte ich jetzt ein gesundes Trommelfell. Da es aber drei Stunden am Tag waren, leide ich unter starker Schwerhörigkeit, die in den nächsten Jahren zur Taubheit führen kann!
Von den restlichen Hausarbeiten brauchen wir erst gar nicht zu reden, denn diese kann eine „Mitte -Zwanzig - Jährige“ gar nicht machen. Also wurde erst um 3 Uhr gegessen und zwar Fast - Food, Pfannkuchen mit Nutella. Was abspülen angeht, sollte diese Arbeit dann in zwei bis drei Tagen ausgeführt werden und zwar entweder von mir oder von meiner kleinen Schwester, dann, wenn‘s die größten Schweine nicht mehr aushalten. Das war also die „Mitte-Zwanzig-Phase“, die nach meiner Sicht nur dann auftreten konnte, wenn sie, mehrere Tage, den Spiegel mit ihren Jugendbildern verwechselte.
Aber dann gab‘s noch eine ganz andere Phase. Diese führte sie häufig aus, wenn sie schlecht geschlafen hatte: Die „Mutter-Tochter-unter-Vier-Augen-Phase“ ist schrecklich! Sie kam hauptsächlich dann vor, wenn sie sich ihrer Pflichten wieder bewusst wurde und sie schuldbewusst wieder „ausheilen“ wollte. In solchen Phasen bestand sie darauf, mich jetzt sofort aufzuklären!
In so einem Fall fingen unsere Gespräche so an:
„Süße? “
„Ja, Mami, was willst Du? “
„Ich finde es echt lustig eine soooo große Tochter zu haben. . . “
Dann kam der: „ Du-weißt-schon-das-du-mir-alles-sagen-kannst-Blick“.
„Ja, Mama. “
„Eine Frage, hast du eigentlich schon mal onaniert? “
„Mamiiiiii, du bist widerlich!“
Was denkt die eigentlich? Dass ich blöd bin? Die tickt wohl nicht mehr ganz sauber! Die denkt wohl ich lebe in der Eiszeit, wo‘s zu kalt ist für solche Sachen!
„Bin ich gar nicht Schätzchen. Jetzt sag doch, hast du schon mal? “
„Mamiiii!“
In solchen Fällen hat man echt keinen Bock alles auszuplaudern, was man schon mal gemacht hat, noch dazu, wenn sie diesen „Mutter-Tochter-Blick“ auf hat und aber ganz geil ist auf News! Deshalb kommen Sätze wie: „Soll ich mal mit den Hunden spazieren gehen“ ganz gut in solchen Fällen.
Hast Du schon mal onaniert! Die denkt wohl die kleinen Töchterlein kriegen gar nichts von dem elterlichen Gestöhne in der Nacht, im Zimmer nebenan mit!
Mit solchen Sachen muss man sich abfinden. Aber was sich Mütter wirklich abgewöhnen sollten, ist wie sie sich im Freien aufführen. Nicht einmal zu Burger King kann man gehen, ohne das sie laut herumschreit: „ So, jetzt gehen wir alle nochmal Pipi machen. . . “, bzw. irgendeine andere Show abzieht, wie Ketchup auf die Socken meiner kleinen Schwester schmiert (stinken immer so nach Käse) oder einer 160 Kilo Dame nachschaut wie ein kleines Kind.
Tja, so war das!
Aber ich muss zugeben, daß ich mich mit meiner „süßen“ Mama sonst ganz gut verstehe, obwohl sie ziemlich nerven kann, aber trotzdem:
EINE GUTE MAMA IST DER GRÖSSTE SCHATZ DEN MAN HAT!


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